Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Als ich mit etwa 12 Jahren anno 1979 das erste Mal AC/DC gehört habe, hat es mich weggehauen. Danach bin ich etwa gefühlte 10 Jahre mit AC/DC Stickers auf meiner Jeans-Jacke rumgelatscht. Die Live-Energie dieser Band war bis ins Jahr 2018 unfassbar. Ich mag ausgeklügelte, aufgeräumte, und organisierte Musik, die trotzdem natürlich, klar und dynamisch daher kommt. Natürlich waren da noch viele andere Bands.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich zeige Dir auf was es ankommt, damit sich Deine MitmusikerInnen wohlfühlen und easy auf Deine Grooves aufsitzen können.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Nachdem ich meine Eltern genervt hatte, erhielt ich mein erstes Schlagzeug relativ spät, mit etwa 14 Jahren. Dann gründete ich meine erste Band, zusammen mit einem Gittaristen. Als meine Eltern ein Wochenende verreist waren, spielten wir das ganze Wochenende durch. Am Montag hagelte es dann Beschwerden wegen Lärmbelästigung von allen Seiten her. Mit unserem Tunnelblick für die Musik, haben wir natürlich zu dieser Zeit nichts anderes um uns herum wahrgenommen. Die darauffolgende Strafe mit Fernsehverbot war dramatisch.
Auf welchem Equipment spielst du heute und warum?
Ich spiele ein Sonor SQ2 Drumset mit Sonor 6000er Hardware, DW-Fusspedal und HiHat, sowie Meinl Cymbals, Agner- sowie ProMark Sticks und Evans Schlagfelle. Diese Firmen unterstützen mich auch mit den heute möglichen Endorsements. Ebenfalls arbeite ich mit einem speziell für Drummer konstruiertem InEar-Monitoring Rack-System. Zuhause betreibe ich ein Home-Recording-Studio, wo ich unter anderem die Vorproduktionen für Crown Of Glory und AudioGrid fertigstelle.
Sonor Drums spiele ich, weil ich das Schlagzeug so stimmen kann, dass der Sound in jeder Situation genau meiner Vorstellung entspricht. Meinl Becken liefern Produkte für jeden Stil und jede Spielsituation. Dazu kommt, dass ich mit der Hohner-Sonor AG in Bern jederzeit einen lokalen und kompetenten Ansprechpartner habe, der mich bei meinen Projekten unterstützt und auch mal den 5er grad sein lässt. Die Reaktionszeiten sind entsprechend kurz und zu den Mitarbeitern hat man eine fast schon familiäre Beziehung. Das InEar-System lässt mich in Live-Situationen nie im Stich, was den Monitor Sound anbelangt. Im Studio arbeite ich mit Hard- und Software von Presonus, Native Instruments und Korg, weil es einfach zu bedienen ist und von Profis genau für diese Zwecke entwickelt wurde.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen und warum?
Die Freude an der Musik hat mich wohl über all die Jahre am Leben erhalten. Ich habe einen starken Willen, Ausdauer und kann meinen inneren Schweinehund gut überwinden. Die Vorstellung, jeweils beim Konzert mein bestmögliches zu liefern, motiviert mich mehr zu üben. Auch anstehende Studioproduktionen motivieren mich, das Beste aus mir und den Songs heraus zu holen. Und so wirst Du Stück für Stück besser, ohne dabei den Sinn für die Realität zu verlieren. Der Weg ist das Ziel.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Trommel ist Urgewalt. Der Mensch trommelt seit Beginn. Mir gefällt es, dass ein guter Schlagzeuger oft das Rückgrat einer Band ist. Bei ihm laufen die Fäden zusammen. Er ist die heimliche Eminenz, auch wenn das oft GitarristInnen und SängerInnen für sich in Anspruch nehmen. Der/die SchlagzeugerIn ist im Idealfall ein(e) hart an sich arbeitende(r), seriöse(r) MusikerIn mit eigener Meinung. Ein(e) professionelle(r) SchlagzeugerIn hat viele positive Charaktereigenschaften. SchlagzeugerInnen sind einfach tolle Menschen.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Das Bedürfnis des/der Schülers/Schülerin muss abgedeckt sein! Er/sie bestimmt, wie, wo, was, warum. Ich bin da wenn er sich dabei verliert. So viel wie möglich zu verschiedener Musik spielen ist dabei optimal.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Eine Musikstunde kann je nach Lust und Laune auch mal vom Standard abweichen. Aber in der Regel gilt erstens Aufwärmen mit Rudiments und Notenlesen, zweitens ans Drumset mit Noten oder nach Gehör (Technik & Spielen) und drittens zu Musik in From von Songs oder Loops spielen, mit Noten oder nach Gehör. Dabei wird dann hoffentlich emotional etwas bewegt. Teil 1 + 2 zwei können manchmal leider harte Arbeit sein, sind aber unumgänglich für Teil 3.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Die Freude und Motivation aufrecht zu erhalten ist wohl die grösste Kunst bei der Arbeit mit Kindern. Kinder können Informationen aufgrund ihres Alters und ihres individuellen Charakters nur über eine bestimmte Zeit aufnehmen und brauchen öfters kleine Pausen. Der Unterricht muss Spass machen und es muss Zeit sein, sich über aktuelle Dinge im Leben auszutauschen, die sie gerade beschäftigen. Kinder sind oft Lernmaschinen, die man dann unbedingt richtig bedienen und fördern soll.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker und warum?
Zwei Europa Tourneen mit den Bands Poltergeist und Gurd. Diese Anekdoten wollt Ihr nicht wissen. Oder doch, dann kommt in den Unterricht und ich erzähle euch vielleicht einen Teil davon.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Riverside Festival Aarburg, RöhnRock Open Air, Belgrad US Hardcore Festival (zirka 5000 Besucher)
Mit welche(r)m MusikerIn würdest du gerne einmal spielen und warum?
Da Prince und Michael Jackson nicht mehr am Leben sind und Sting bereits im fortgeschrittenen Alter ist, wäre das wohl zur Zeit grad Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators >> 100% True Rock n' Roll mit unglaublich vielen geilen Songs!
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen und warum?
Auf eine einsame Insel würde ich keine Platte mitnehmen, da mir dort wohl dann der Strom ausgehen würde, um sie zu hören.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Zur Zeit gerade Wacken und Coachella
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Meine Familie, unsere Tiere, gutes Essen & Trinken und Motorcycles