Prendre des cours de chant et chant et piano avec

Anna Vogt

Gesang für Jazz/Pop/Improvisation, einfache Klavierbegleitung Pop/Jazz und Gitarrengriffe

Anna Vogt ist eine facettenreiche Sängerin, die in verschiedensten Genres von Old-School-Jazz über experimentellen Pop bis hin zur freien Improvisation tätig ist.

Prix

10 leçons de 45 min.: CHF 930

Die Probelektion ist unverbindlich und kostet CHF 93 CHF. Wenn danach ein Abo abgeschlossen wird, gilt die Probelektion als erste Lektion vom Abo. Wenn nicht, wird diese einzeln verrechnet.

portrait de Anna Vogt

Lieu

Obernauerstrasse
6010 Kriens

Instrument

Chant et chant et piano

Style musical

Swing, jazz, pop, rock'n'roll, blues et improvisation libre

Niveau

Débutant, Avancé et Professionnel

Lanuge

Allemand, anglais et français

Âge

Anna Vogt enseigne aux enseignant•e•s à partir de 14 ans

Interview avec Anna Vogt

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Für den freien Umgang mit meiner Stimme und auch für den Inhalt meines Unterrichts hat mich wohl Lisa Sokolov, eine amerikanische Sängerin am stärksten beeinflusst. Ich lernte sie 2019 in einem ihrer Workshops "Embodied Voicework" im Toggenburg kennen und bin bis heute inspiriert von ihrer unglaublich kraftvollen Stimme und allen Stimm-Körper-Übungen und Spielen, die wir in dieser Woche gemacht haben. Sie brachte mich dazu, meine Stimme in meinem Körper zu verankern und inspirierte mich unter anderem zum Duo-Projekt "Reziprok".

In der Jazzmusik bin ich klar am meisten von Ella Fitzgerald geprägt. Ihre Leichtigkeit und Virtuosität im Scat-Gesang und die Weichheit ihrer Stimme in den Balladen berührt mich immer wieder aufs Neue.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Jazz-Improvisation "Scat" und freie Improvisation. Die Passion für alte Jazz-Standards.

Wie hast du singen gelernt?
Mein Vater hatte einen dicken Liederordner zu Hause, voll von Liedern aus seiner Jugendzeit (Mani Matter und viele Lieder aus der 68er Bewegung). Diese Lieder sangen wir zweistimmig rauf und runter, während er auf der Gitarre begleitete. Von ihm und durch das Singen im Kinderchor lernte ich viel über das mehrstimmige Singen und über das Erzählen einer Geschichte.

Wie gehst du vor, wenn du selbst einen Song schreibst oder ein Stück komponierst
Ich schreibe viele Texte auf, die mir durch den Kopf schwirren. Diese sind anfangs überhaupt nicht geformt oder vollständig und ich bewahre sie in meinem Notizbuch auf. Wenn ich musikalische Ideen habe, blättere ich im Buch und finde Textstücke, die für mich dazu passen. In der Band MILDE komponieren wir zu fünft durch gemeinsames Jammen (frei drauflos spielen). Auch dort blättere ich oft in meinem Textbuch und pflücke mir Sätze raus, die mir gerade zusagen und entwickle diese beim Singen weiter. Manchmal erfinde ich dort auch Texte direkt beim Singen, die ich danach aufschreibe und weiterentwickle.

Musik komponiere ich gern so, dass ich Ideenstücke mit Ableton aufnehme und dann direkt im Programm weiterspinne.

Selten fliessen ganze Songideen am Stück unerwartet aus mir heraus.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich singe mit dem Shure Beta 58a, ein dynamisches "Standard" Mikrofon, das ich vor allem für das Singen in grossen und lauten Bands gebrauche. Es nimmt vorwiegend die Geräusche direkt am Mikrofon und wenige Umgebungsgeräusche auf und klingt sehr "stimmgetreu".

Das Sure Beta 87a, ein Kondenser Mik, verwende ich gern für kleine Bandkontexte, wo ich grosse dynamische Unterschiede machen und z.B. mit feinen, leisen Geräuschen spielen kann. Es reagiert sensibler als das Beta 58a, wodurch man dynamisch flexibler ist.

Effekte: Ich arbeite viel mit dem Voicelive Touch 2 von TC Helicon, ein Multi-Effektgerät, das vorwiegend für Singer-Songwriter konzipiert wurde. Ich mach(t)e damit mehrstimmige Backgroundgesänge bei Annie Goodchild oder aktuell bei Carmbylon und steuere diese mit einem kleinen Novation Keyboard, welches ich ganz einfach über ein Midi Kabel verbinden kann.

Bei MILDE und Zimmy con Carne Wedding Massacre spiele ich immer wieder mit Shakern oder anderen Perkussionsinstrumenten und singe dazu.

Als Soundanlage habe ich seit vielen Jahren die Yamaha Stagepas 600, die kompakt und gut transportabel ist und alle nötigen Grundbedürfnisse zum Auftreten abdeckt.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich kann mir Abläufe, Texte und Melodien sehr schnell und für lange Zeit auswendig merken. Das hat mir schon oft dabei geholfen, Stücke in kurzer Zeit gut vorzubereiten und sie nach langen Pausen wieder hervorzunehmen und zu sehen, dass noch immer grosse Teile davon in meinem Hirn gespeichert waren. Das ist sehr praktisch.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Ich erforsche gern die verschiedenen Facetten und Qualitäten meiner Stimme. Daher denke ich, dass ich mich mit meiner Stimme auf sehr unterschiedliche Weisen ausdrücken kann. Trotzdem liegt mir viel daran, dass ich in all den unterschiedlichen Projekten immer mit MEINER Stimme singe und sie nicht verstelle. Ich suche ihren natürlichen und ehrlichen Klang.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich bin zwar kein grosser Fan von Prinzipien, aber in meinem Unterricht ist es mir am aller wichtigsten, dass du zu dem kommst, was du dir wünschst und dass ich dich nicht zu etwas dränge, was du eigentlich gar nicht brauchst. Wenn du nie übst, weil du dem in deinem Alltag keinen Platz gibst, aber trotzdem gern in die Gesangsstunden kommst, dann arbeite ich mit dir genau so und werde dir keine Aufgaben geben. Mir ists auch wichtig, dass wir gemeinsam unsere (oder vor allem deine) Wünsche immer wieder neu definieren. Manchmal tauchen plötzlich neue Interessen auf. Ich werde dir immer wieder Dinge aus meinem "Angebot" zeigen, um neu herauszufinden, was dich interessiert.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Du kommst in meinem Atelier im Bell-Areal in Kriens an und wir tauschen uns kurz darüber aus wie es uns geht und was heute der Inhalt der Stunde sein soll.

Wir beginnen oft mit einer Atem- oder Körperübung, damit wir beide in der Situation ankommen können.

Dann machen wir ein Einsingen entweder auf die klassische Weise mit chromatischen spezifischen Übungen oder wir machen gemeinsam Improvisations-Spiele, um in der Stimme anzukommen. Oder eine Mischung von beidem.

Dann arbeiten wir, woran auch immer du arbeiten möchtest.

Dies ist ein Standard-Ablauf, den ich gerne mag. Je nach Stimmung und Bedürfnis stelle ich manchmal alles auf den Kopf, damit es besser zu dir passt.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Meine Lieblingsmomente beim Musikmachen sind oft die, bei denen Unerwartetes geschieht und ich mich mit meinen MitmusikerInnen verbunden fühle. Wenn Risiko eingegangen wird und miteinander improvisiert wird. Ich erinnere mich gerne an eine Impro-Jamsession im Mullbau, wo wir zu dritt anfingen. Ein Posaunist, ein Texter und ich mit meiner Stimme. Der Texter las mit gleichbleibender Stimme ins Mikrofon hinein und wir anderen begannen zu zweit, Ton- und Geräuschlandschaften dazu zu gestalten. Im Verlauf des langen "Stückes" schlichen sich nacheinander noch ein Schlagzeuger und ein Klarinettist dazu, sodass wir am Ende zu fünft aus dem Moment heraus Stücke erfanden. Alle waren wach und balancierten zwischen "aufeinander eingehen" und "Neues hineingeben". Das war für mich ein richtig freudvoller Flow-Moment.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Baloise Session mit Annie Goodchild als Vorband von Alicia Keys 2017. 

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Bex Burch inspiriert mich mit ihrer verspielten, neugierigen Art. Ich hätte grosse Lust, einmal mit ihr zu improvisieren oder ihre Kompositionen zu singen.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
"There is only love and fear" von Bex Burch. Ich liebe die Leichtigkeit dieser Musik und sie lässt viel Raum für eigene Interpretationen. Ich könnte sogar auf immer andere Art dazu mitsingen, so würde mir auf der Insel nie langweilig.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Auf möglichst vielen und auf allen, die gut klingen. Ich mag kleine Bühnen wegen ihrer Intimität und grössere wegen der Möglichkeit zu hoher Lautstärke und viel Wumms.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich nähe und fotografiere sehr gerne. Das sind meine "Hobbies", die ich bisher einfach nur für mich mache. Ich bringe gern Leute zusammen, die mir lieb sind.