Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Patti Smith. Ihr Buch ''Just Kids'' hat mich als Jugendliche dazu inspiriert, den Weg als Musikerin einzuschlagen. Die Art, wie sie Kunst, Poesie, Aktivismus und Musik verbindet, finde ich sehr inspirierend. Ihre Lebensgeschichte und ihre Einstellung zur Kunst und zum Leben als Künstlerin haben mich tief berührt.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich lege grossen Wert auf den Klang. Zusammen können wir deinen persönlichen Sound suchen und damit herumexperimentieren. Ausserdem will ich dir die Gitarre so erklären, dass du möglichst schnell einen einfachen Zugang findest und spielen kannst.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?Slashes episches Solo bei November Rain liess mich als Fünfjährige nicht mehr los. Auf meiner winzigen akustischen Gitarre spielte ich jedoch vorerst Musik von The Beatles nach.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Komponieren hat für mich viel mit Improvisation zu tun. Als erstes versuche ich meine Gedanken oder Gefühle durch Akkordprogressionen oder Riffs harmonisch einzufangen. Gleichzeitig spiele ich mit Melodie und Worten herum und versuche diese in die Harmonie einzubinden. Oft hilft es mir dabei Ideen aufzuschreiben und aufzunehmen. Der Song entsteht mit der Zeit dann von allein.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele meistens auf meiner halbakustischen Gibson ES-335 und meinem Fender Blues Junior Amp. Der Verstärker unterstützt den natürlichen Klang meiner Gitarre wunderbar. Ich habe gerne einen cleanen Sound, gerade wenn ich Solo oder jazzige Sachen spiele. Im Bandkontext benutze ich oft Effekte (z.B. das Avalanche Run und das Plume OD von EarthQuaker Devices oder das DD-3 Delay von Boss), da sie mir die klanglichen Möglichkeiten erweitern.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Zeitplanung. Es ist wichtig, dass man sich beim Üben eine Struktur gibt. So kann man Frustrationen umgehen. Pausen sind sehr wichtig, da man so zwischendurch Energie tankt und den Kopf freimacht.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Es ist ein sehr körpernahes Instrument. Man spielt es in der Nähe des Herzens und umarmt es fast. Ausserdem gibt es auf der Gitarre so viele Klangmöglichkeiten. Einerseits durch die Spielweise, aber auch durch die verschiedenen Stimmungen.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Der Unterricht sollte in erster Linie inspirierend sein. Einerseits durch das hören und entdecken von Musik, anderseits durch die verschiedenen Übungen und Stücke, die wir in der Lektion anschauen werden. Ich versuche Musik zu finden, die dir entspricht. Stücke, mit denen wir Musik machen können. Deine Verbindung zum Instrument soll dabei an erster Linie stehen. Mir ist wichtig, dass du mit zwei drei ganz konkreten Übungen aus dem Unterricht gehen kannst.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Ich finde es schön zum Anfang zusammen zu spielen oder zu jammen. Wir werden Verbesserungsmöglichkeiten anschauen, Musik hören und darüber reden und natürlich neue Songs und Arrangements anschauen. Zum Schluss werde ich dir ein zwei Aufgaben oder Übungen mit nachhause geben.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern und Anfänger*innen liegt das Entdecken der Gitarre und deren Klängen an erster Stelle. Es ist wichtig, dass sie schnell zum Spielen kommen und ein natürliches Gefühl für das Instrument entwickeln.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Ich konnte im Rahmen meiner Ausbildung mit einigen sehr spannenden Musiker*innen zusammenspielen. Unter anderem durfte ich die Bühne mit dem Sun-Ra Arkestra teilen, mit Benedicte Maurseth in die Welt der norwegischen Volksmusik eintauchen, mit Zeena Parkins am unerhört! Festival spielen und war in Vilnius für eine Woche Teil eines Impro-Orchesters unter der Leitung von Magda Mayas. Das Spielen mit meinen Bands und Musizieren mit Freunden ist natürlich auch immer ein Highlight.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Im klassischen Konzertsaal Salquin an der Hochschule Musik Luzern.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit den Hermanos Gutiérrez. Wir haben die gleichen schweizer-ecuadorianischen Wurzeln und ich mag die Atmosphäre ihrer Musik sehr. Don Jules y los Hermanos Gutiérrez würde irgendwie noch cool klingen.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Bob Marley & The Wailers - Legend. Diese Platte erinnert mich an meine Kindheit und bringt mir immer gute Laune.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Es wäre toll einmal auf einer grossen Openair-Bühne im Stile von Glastonbury zu spielen, wo sich das Publikum wie ein Meer vor einem erstreckt. Ich denke, es wäre spannend die Energie so vieler Menschen zu spüren.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich liebe es meine Familie und meine Freunde zu bekochen. Natur - Sonne, Wald, Meer -helfen mir dabei ausgeglichen zu bleiben. Ich liebe ausserdem die Fotografie und das Basteln mit Gegenständen, die ich am Strand finde.
