Marc Schaffo

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
John Frusciante (RHCP) hatte mich zum Gitarre spielen bewegt, da ich als Jugendlicher einen Live-Auftritt vom Song „Can’t Stop“ auf MTV sah. Später haben mich die Riffs von "Ian D’Sa“ (Gitarrist von Billy Talent) gepackt und ich habe zahlreiche davon auswendig gelernt. Heute ist es wohl der Gitarrist „Jon Deiley“ von der Australischen Metalcore Band Northlane, welcher mich am meisten inspiriert. Sein Spiel-Style, Songwriting, die Riffs, Tapping Parts, Solos und das Sound Design faszinieren mich heute viel mehr als ein virtuoses Gitarren Solo.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Da ich viel Bühnenerfahrung und die harten Klänge im Blut habe, denke ich, dass ich Dir in Rock und Metal Genres authentische und praktisch basierte Tips und Tricks auf den Weg geben kann. Da ich selber Gitarren Quereinsteiger war und mir das Spielen zu beginn selber beigebracht habe, weiss ich, auf was es ankommt und kann mich gut in deine Situation versetzen und dich gezielt unterrichten.

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt? 
Ich habe mit 13 Jahren mit der alten klassischen Gitarre meiner Mutter, welche 20 Jahre lang im Keller stand, begonnen Gitarre zu lernen. Wir mussten zuerst neue Saiten aufziehen lassen, da die alten sehr rostig waren. Kurze Zeit später habe ich von meinem damaligen Nachbarn eine elektrische Gitarre und einen Verstärker bekommen. Ich habe hauptsächlich mit YouTube Videos spielen gelernt, bevor mich meine Mutter zum Glück beim Gitarrenunterricht angemeldet hat.

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Meistens habe ich eine Idee auf der Gitarre, welche ich dann Stück für Stück zu einem Song bastle. Ich arbeite dabei oft mit Logic Pro und spiele meine Ideen ein, um sie nicht zu vergessen und dann auch Bass und Schlagzeug hinzufügen zu können. So merke ich schnell, ob ein Song Potential hat. Wenn ich gerade ideenlos bin, drehe ich den Spiess um. Ich bastle mir zuerst einen Schlagzeug Beat in Logic Pro, spiele dann Ambient Gitarren ein um eine Stimmung aufzubauen und erst dann spiele ich ein Bass oder Gitarren Riff dazu.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Da ich ein „Gear Freak“ bin, ist es nicht einfach, mich hier kurz zu fassen. Ich spiele 6- und 7-Saiter Gitarren der Schweizer Marke „Saitenkraft“ aus Bremgarten. Ich kenne Urs (Gründer) persönlich und zähle ihn zu meinen guten Freunden. Ich kann bei der Planung einer Gitarre meine Wünsche anbringen, bei der Produktion dabei sein und so eine ganz persönliche Verbindung zum Instrument aufbauen. Ich habe aber auch noch Gitarren aus dem Hause Fender, Gibson, Ibanez, Schecter oder Skervesen welche ich aber fast nicht mehr brauche. 

Beim Verstärker spiele ich seit 6 Jahren hauptsächlich mit einem Kemper Profiler. Ich kann ihn für alles einsetzen und viele verschiedene Sounds erzeugen. Mit der Band brauche ich harte Gitarrenverstärker wie Diezel, EVH oder Orange und für die Popsounds brauche ich Fender oder Vox Amps. In Logic Pro brauche ich auch gerne mal das „Plini“ Plugin von Neural DSP.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Dass ich im Unterricht immer das spielen durfte, was mir auch gefallen hat. So habe ich nie die Motivation verloren, da ich die Songs einfach beherrschen wollte. Bei technischen oder schnellen Übungen langsam beginnen und mit Metronom üben.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Schweizer Herstellung! In meiner 6-Saiten „Supernova“ haben wir eine ganz spezielle Anordnung der Neck-Tonabnehmer. Ich wollte einen Neck Single Coil den ich aber auch als Humbucker brauchen kann. Da ich aber die Humbucker, welche man auch splitten kann, soundtechnisch nicht mag, haben wir einfach zwei Single Coils mit einem Abstand so verbaut, dass ich beide unabhängig voneinander verwenden kann, aber trotzdem sind sie nahe genug, damit ich sie als Humbucker schalten kann. Sieht super aus und klingt sensationell. Gerne erzähle ich dir persönlich mehr darüber.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist der Faktor Spass und die Unterrichtsatmosphäre sehr wichtig. Ich gehe auf die individuellen Bedürfnisse ein und bereite mich gut auf den Unterricht vor. Ich werde dir also keine Übungen aufzwingen, welche für Dich nicht relevant sind. Ich persönlich finde es auch wichtig, sich kleine und realistische Ziele zu setzen. So gibt es immer wieder Erfolgserlebnisse und der Fortschritt wird bewusster wahrgenommen, was sich einfach gut anfühlt und gute Laune macht.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Je nach Level suchen wir zusammen ein Lied, ein Solo oder eine Technik die Du lernen möchtest, aus. Dann gebe ich dir Tips und Tricks auf den Weg welche Dir beim Üben helfen können. In der nächsten Lektion sprechen wir kurz darüber, wie es Dir geht, wie die Übungen oder das Lied vorwärts geht und ob Fragen aufgekommen sind, welche wir in dieser Stunde dann behandeln können.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Im Moment unterrichte ich keine Kinder. 

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Definitiv der Auftritt am Greenfield Festival 2022 mit meiner Band Artifiction. Für mich ging damit ein Traum in Erfüllung, weil ich, seit ich 16 Jahre alt bin, das Festival besuche.  Es war ein überwältigendes Gefühl, vor solch einem grossen Publikum zu spielen. Da ich für unsere Band alles Technische organisiere, war ich umso mehr erleichtert, als alles auf Anhieb funktioniert hat. 

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Die „Jungfrau Stage“ vom Greenfield Festival 2022. Ca. 5000 Zuschauer

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Auch wenn ich nicht viel Reggae spiele und höre, hätte ich gerne einmal mit Bob Marley musiziert. Seine Lebensfreude und Ausstrahlung beim Musizieren waren wunderschön und das hätte ich gerne auf der Bühne miterlebt. Mit Curt Cobain hätte ich auch sehr gerne zusammen gespielt, denn ich bin wie er auch eine Rampensau auf der Bühne.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Das Album „Node“ von Northlane. Es war vor 6 Jahren die Hauptinspirationsquelle für meine jetzige Musik. Jeder Song auf dem Album ist perfekt!

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich habe mir nach dem Greenfield Festival ein neues Ziel und einen neuen Traum in den Kopf gesetzt. Es ist die Hauptbühne vom „Ressurection Fest“ in Spanien. Die Rock und Metal Szene ist sehr gross und die Stimmung ist bei allen Bands immer vorhanden - egal ob gross oder klein.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Als Ausgleich gehe ich im Sommer gerne aufs Bike oder in die Berge und im Winter locken mich diverse Schneesportarten aus dem Haus. Ich fahre auch sehr gerne mit dem Motorrad oder Van ans Meer zum Surfen. Ich koche gerne und mache gerne Parties und Spielabende mit meinen Freunden.