Gesang und Songwriting lernen bei
Luca Koch
Gesang, Songwriting, Artistic Vision
Luca Koch scheut nicht vor Grenzen zurück. Singend und performend baut es Luftschlösser auf den Bühnen.
Preis
10 Lektionen an 45 Min.: CHF 990
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Gesang und Songwriting lernen bei
Luca Koch scheut nicht vor Grenzen zurück. Singend und performend baut es Luftschlösser auf den Bühnen.
10 Lektionen an 45 Min.: CHF 990
Sägestrasse 11
8952 Schlieren
Instrument
Gesang und Songwriting
Musikstil
Pop, Jazz, Freie Improvisation und Zeitgenössische Musik
Niveau
Anfänger, Fortgeschrittene und Master
Sprache
Deutsch, Englisch und Französisch
Alter
Luca Koch unterrichtet Schüler*innen ab 18 Jahren
Neue stimmliche Ausdrucksmittel suchen, Extended Gesangstechniken wie Oberton- und Kehlkopfgesang oder Beatbox, Gesunde Stimmtechnik, eine künstlerische Vision entwickeln, Studiovorbereitung, Song- und Lyricswriting
Hochschule Luzern, Bachelor in Jazz Gesang bei Susanne Abbuehl, Lauren Newton, Sarah Büechi
Hochschule Luzern, Master in Music & Art Performance (Interdisziplinäres Kunstschaffen) bei Gerry Hemingway, Kristin Berardi, Magda Mayas
Paper Crane, Brassmaster Flash, Pistache, VanKoch, High D
Radiohead, David Bowie, Björk, Queen, Cole Porter, George Gershwin und Anthony Braxton
Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Es sind besonders die Musiker*innen, die ganze Klangwelten bauen und in denen die Kunst in jeder Faser lebt. Björk zum Beispiel schafft es, sich immer wieder neu zu erfinden und ihre Ästhetik über die Musik hinweg ins Leben einzuweben. «Venus as a Boy» war eine ganz wichtige Erfahrung für mich.
Was kannst du mir auf deinem Instrument oder gesanglich besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich hab’s nicht so mit Superlativen. Ich bringe aber einen sehr bunten Strauss an Erfahrungen mit in den Unterricht. In meiner Arbeit auf der Bühne für Musik, Performance Art und Oper, sowie meiner Radioarbeit als Kulturjournalist*in und vielen geleiteten Kunst-Kursen und verbrachten Gesangsstunden habe ich viel gelernt und pflege eine künstlerische Weitsicht. Dieses Wissen möchte ich weitergeben. Am liebsten arbeite ich aber an deinen eigenen Visionen.
Wie hast du singen gelernt?
Ich war als Kind schon die grösste Lärmquelle. Jede brummende Kaffeemaschine, jeder liebliche Vogelgesang und dröhnender Baustellenlärm wurde stimmlich imitiert. Und den gleichen verspielten Ansatz setze ich noch heute ein, wenn ich neue Sounds suche oder Projekte starte. Das Singen war schon immer auch therapeutisch für mich. Immerhin kommt da etwas von innen aus mir raus. Beim Wandern zum Beispiel vergass ich als Kind meinen Frust über die schmerzenden Füsse nur, wenn zusammen gesungen wurde und schon lief es sich etwas leichter.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Lustigerweise mache ich, was das Komponieren angeht, sehr unterschiedliche Phasen durch. Manchmal improvisiere ich Klänge, nehme sie auf und schichte jedes Instrument der Band zuerst stimmlich als Loops. Manchmal weiss ich aber auch zuerst wie das Projekt auf der Bühne aussehen soll: welche Farben, welches Licht, welche Kostüme. Und die Musik wird wie ein Soundtrack für diese Szenen geschrieben. Oft kommt allerdings auch der Text zuerst. Worte bergen so eine Kraft in sich, die erst richtig aneinandergereiht ihr wahres Potenzial zeigen, berühren und inspirieren.
Auf welchem Equipment spielst/singst du heute?
Das hängt davon ab, wo, wann und für wen gesungen und gespielt wird. In den Bergen singe und jodle ich gern stimmlich nackt ohne alles, acappella. In meiner Hip-Hop Band habe ich jahrelang nur mit Megafon gerappt. Für experimentelle Projekte schlaufe ich meine Stimme gerne durch unzählige Gitarreneffekte, schichte und loope. Mein Shure Beta 87A ist mein Go-To-Mikrofon, aber wenn ich im Metal growle, dann lieber doch mit einem Shure SM58.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich muss schon während dem Üben, die Bühne oder das «echte» Leben spüren können. Trocken in meinem Kämmerchen Tonleitern zu üben, fiel mir schon immer schwer. Dann hab ich angefangen, mir selbst Spiele zu konzipieren: Die Tonleiter ist viel schneller im Ohr, wenn ich dazu einen kurzen Song komponiere. Ich bin nicht wahnsinnig gut darin, mich selbst zu etwas zu zwingen, aber in jeder noch so unangenehmen Aufgabe etwas Lustvolles und Spielerisches zu finden, da drin bin ich Meister*in.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Jede Stimme ist einzigartig. Was ich besonders mitbringe, ist eine Weltkarte an Gesangstechniken in meinem Kopf, da ich mich früh dafür interessierte, wie in den entlegensten Kulturen der Welt gesungen wird. Mich faszinieren echte und raue Klänge sehr. Wenn ich mein Instrument auf mein Gehirn ausweiten darf, dann habe ich eine Gabe, mich schnell in neue Musikgenres einzufühlen und rasch zu verstehen, welche Unterrichtsmethoden für mein Gegenüber, die richtigen sein könnten um Neues und Unerwartetes herauszukitzeln.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Als nonbinäre, genderfluide Person ist es mir besonders wichtig mein Unterrichtsraum als Safe Space für jede bis jeden zu gestalten. Alles darf ausprobiert werden. Für nichts wird man verurteilt. Ich finde nur so kann man seine Stimme richtig erkunden. Ich versuche auch, das oft leider sehr binär gegenderte Instrument Stimme persönlich und fernab von Geschlecht zu unterrichten. Bedeutet ich bin sehr vorsichtig in meiner Terminologie und ich nehme deine Pronomen sehr ernst.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das können wir zusammen erarbeiten, denn die Stunde soll ja für dich lehrreich sein. Ich fange grundsätzlich gerne mit Körperarbeit an und öffne so zuerst die Resonanzräume, um danach im ganzen Körper zu klingen. Viele meiner Schüler*innen kommen aber auch gerne schon eingesungen zum Unterricht, um Zeit zu sparen und direkt am musikalischen Material zu arbeiten. Es soll viel Platz für deine Ideen und Wünsche geben.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern knüpfe ich gerne an ihrem natürlichen Entdeckungsdrang an. Mache aus Übungen Spiele und versuche Klänge zu imitieren um so die Stimme zu erkunden.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Ouffff… wenn ich ganz ehrlich bin, sind es immer die Begegnungen mit den Menschen auf und neben der Bühne, die mir am meisten bleiben. Mit meiner Stimme in Kontakt zu treten mit anderen Musiker*innen oder dann Menschen aus dem Publikum, die nach dem Konzert zu mir kommen und mit mir ihre Gedanken und Gefühle teilen.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Ich hatte die Chance mit meiner Hip-Hop-Brassband eine ganze Woche lang mehrmals täglich am Paléo Festival in Nyon zu spielen. Die tanzenden Menschen, die verschwitzten Kleider und der Sand in den Saxofonen und Posaunen werde ich nie vergessen.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Als erstes käme mir da Freddie Mercury oder David Bowie in den Sinn, doch die beiden sind ja nicht mehr auf der Bühne, sondern nur noch durch ihre Musik unter uns. Björk wäre auch hier eine Kandidatin, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich einen Ton rausbrächte. Ich liebe Projekte mit anderen Sänger*innen, aber wenn ich ganz gross denken kann, würde ich gerne meine Musik für ein grosses Sinfonieorchester arrangieren. Von denen haben wir in der Schweiz ja einige fantastische.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
«Chet Baker Sings» beruhigt mich nach einem Schiffbruch bestimmt. Das funktioniert 100%ig. «A Night at The Opera» von Queen kann ich auch immer und immer wieder hören und entdecke ständig Neues.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich glaube jede*r Musiker*in träumt von den grossen Festivals und Konzertsälen. Auch ich würde gerne mal in der Carnegie Hall oder der Elbphilharmonie auf der Bühne stehen. Aber im Moment ziehts mich genauso auf die kleinen Bühnen. Ein guter Freund und ich planen schon länger eine Wander-Tour mit kleinen Duo-Konzerten von SAC Hütte zu SAC Hütte.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Klang und Musik ist nur eines der Materialen, mit denen ich gerne spiele. Ich liebe es auch Ton zu formen in meinem Töpferstudio oder aus Textilien Kostüme zu nähen oder aus allem was ich finde mein Stage-Design zu gestalten. Allgemein alles, was meine Sinne füttert: tolle Düfte, gutes Essen, Sonne auf der Haut, anregende Gespräche, spannende Filme, berührende Geschichten, Theaterstücke, Drag Performances…