Diese Werke sollten alle Fans der klassischen Musik kennen!
Unter dem Motto «Diese Musik ist unerhört unerhört und gehört gehört» findet im Juni erstmals das Klassikfestival FemaleClassics in Zürich statt. Das Festival programmiert ausschliesslich Werke von Komponistinnen, denn ihre Musik erklingt viel zu selten. Um sofort mit dem Hören beginnen zu können, empfiehlt uns Meredith Kuliew, die künstlerische Leiterin des Festivals und Bratschenlehrerin bei Instrumentor, fünf grosse Orchesterwerke zum Anhören und dazu ihre eigenen Lieblingswerke für Geige und Bratsche.
Von Fanny Hensel geb. Mendelssohn die «Ouvertüre in C»: Die hochbegabte Pianistin, Komponistin und Dirigentin hat 450 (!) Werke geschrieben. Ihre «Ouvertüre in C» ist ihr einziges Werk für Orchester allein und beeindruckt mit seiner grossen Klangpalette und wunderbaren Melodien!
Von Florence Price die «1. Sinfonie in e-Moll»: Die amerikanische Komponistin schaffte den Durchbruch schon zu ihrer Lebzeit und wurde in den USA bereits 1932 von professionellen Orchestern aufgeführt. In ihrer ersten Sinfonie gelingt ihr mit «Juba Dance» ein Geniestreich: Sinfonische Orchesterklänge mischt sie gekonnt mit klassikfernen Rhythmen und Sounds und schuf so ein einzigartiges Meisterinnenwerk!
Von Ethel Smyth «The Wreckers – Ouverture»: Wer es liebt, wenn die Musik eine grosse Geschichte erzählt, wird hier fündig. Düstere Klänge duellieren sich mit lustigen Melodien und lassen Bilder entstehen. Die emanzipierte Komponistin und Schriftstellerin schrieb fantastische Opern, welche auf die ganz grossen Bühnen gehören!
Von Emilie Mayer die «Sinfonie in e-Moll»: Von den Kritikern hoch gelobt, schaffte es die deutsche Komponistin sich bereits im 19. Jahrhundert unter ihren Zeitgenossen zu etablieren. Zu Lebzeiten war sie in ganz Europa berühmt und trug den Spitznamen: «Die weibliche Beethoven». Wer ihre gelungene erste Sinfonie erstmal gehört hat, macht sicher gerne weiter mit ihren Sinfonien Nr. 2, 3, 4 und 5!
Von Julia Perry «A Short Piece for Orchestra»: Die intensiven lyrischen Passagen fesseln in diesem Stück genauso wie die energischen lauten Szenen. Von Perry sind einige spannende Werke erhalten, welche die Zuhörenden mit ihrer einzigartigen Tonsprache sofort in ihren Bann ziehen. Die talentierte Komponistin studierte neben der Komposition auch Dirigieren, spielte Klavier, Geige und sang.
Diese Stücke kannst du direkt in die Geigenstunde bringen:
- Von Chiquinha Gonzaga: «Ballada» für Violine und Klavier
- Von Mel Bonis: «Allegretto» und «Andante religioso» für Violine und Klavier
- Von Maria Theresia von Paradis: «Sicilienne» für Violine und Klavier
- Von Florence Price: «Adoration», «Elfentanz» oder doch das «Violinkonzert Nr.2»?
- Von Amanda Röntgen-Maier: «Das Violinkonzert in d-Moll» oder erstmal mit den «6 Stücken für Violine und Klavier» beginnen?
- Von Amy Beach: «Die Romanze op. 23» für Violine und Klavier
Oder in die Bratschenstunde:
- Von Louise Adolpha Le Beau: «Drei Stücke op. 26» für Viola und Klavier
- Von Lilian Fuchs: «15 Characteristic Studies», «16 Fantasy Etudes»
- Von Fernande Decruck: «Die Sonate en Ut#»
Übrigens: Am 14. Mai 2022 jährte sich der Todestag von Fanny Hensel geb. Mendelssohn zum 175. Mal. – Wie wärs also mit einer Runde Fanny Hensel?
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